Ausblick 2020



Dieses Jahr wird sich wohl als ein Jahr des „sich in Szene setzen“ der Interessengemeinschaft Frau und Museum entpuppen. Wer unsere Arbeit beobachtet und verfolgt hat, wird überrascht sein. Die 10 Jahre Tätigkeit, die wir am 3. November 2020 in einer Broschüre präsentieren möchten, sind sehr vielfältig und spannend, gefüllt mit den verschiedensten Tätigkeiten, die einem Museum, auch wenn es noch nicht existiert, gut anstehen.

Dann können wir unsere erarbeitete szenische Führung im Historischen und Völkerkundemuseum noch einmal präsentieren.
Für die Zürcher Hochschule der Künste soll ein Exposé für ein Ausbildungsmodul entworfen werden. Wie können historische Figuren, für die es bisher keine Vorlage gibt, gestaltet werden?
Auch die szenischen Führungen für die vom Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte geplante Ausstellung 2021 wollen erarbeitet werden.
Wir arbeiten daran, weil wir davon überzeugt sind, dass die szenische Darstellung eine geeignete Form ist, Frauengeschichte aufzuzeigen und vorzustellen.

Doch auch für ein noch nicht bestehendes Frauenmuseum ist bereits ein “Eisen ins Feuer“ gelegt.
Es könnte sein, dass in diesem Jahr über die am Frauenstreiktag 2019 eingereichte Motion zu einem Konzept für ein Nationales Frauenmuseum, im Parlament abgestimmt wird. Da gilt es aufmerksam zu sein und allenfalls in Aktion zu treten, um das Anliegen zu unterstützen. Die Zustimmung des Parlaments ist wichtig, damit es mit den Anliegen einen Schritt vorwärts gehen kann. Der Bundesrat hat, wie bereits im Jahresbericht erwähnt, die Motion zur Ablehnung empfohlen. In den Köpfen vieler Politiker scheint das Anliegen der Frauen, ihre eigene Geschichte und Rolle in der Schweizer Geschichte zu kennen, nicht relevant. Wir denken, nur so wird eine Gleichstellungshaltung in den Köpfen der Menschen ermöglicht.

Wie Sie bereits vom Jahresbericht wissen, arbeiten wir weiter an einem Sammlungskonzept für unser Kofferprojekt. Wir hoffen, dass wir aufs Jahr 2021 bereit sind, eine Auswahl davon zeigen zu können. Ein nächster Schritt in diese Richtung ist, unsere bereits erwähnte Präsentation in Hittisau.

Dann wird demnächst auch eine Beschwerde gegen eine Fernsehsendung in 10 vor 10 in der UBI zur Verhandlung kommen. Es geht um ein Finanzierungsmodell, in dem der Geldwert der Gratispflegeleistung einer Ehefrau weder einberechnet noch aufgezeigt wurde. Martha Beéry bezeichnet dies als nicht sachgerecht und reichte die Klage ein. Dies zusammen mit WIC, dem Verein, der sich in Sachen Care ist Wirtschaft stark macht.

Damit sind die wichtigsten Punkte für dieses Jahr zusammengefasst. Das Programm wird noch einiges an Kreativität, Arbeit und Engagement sowie finanziellen Aufwendungen erfordern.
Wir freuen uns, die Verwirklichung des Programms anzugehen und sind nach wie vor davon überzeugt, dass alle, nicht nur Frauen, ihre Geschichte kennen sollten, um in der Gleichstellungsfrage gleichberechtigt denken und handeln zu können.


Martha Beéry im Februar 2020